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Verbesserte Datenerhebung und -nutzung in der spitalstationären Gesundheitsversorgung

Ausgabe Nr. 144
Mär. 2025
DigiSanté

Nahtlose, medienbruchfreie Datenflüsse bei digitalen Behandlungs-, Abrechnungs- und Behördenleistungen sowie standardisierte Prozesse sollen künftig die Arbeit der Beteiligten aus der Gesundheitsbranche erleichtern und die Digitalisierung im Schweizer Gesundheitswesen voranbringen.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat Anfang 2025 die neue Plattform SpiGes eingeführt. SpiGes steht für «Spitalstationäre Gesundheitsversorgung» und vereinfacht die Datenflüsse, reduziert damit die Belastung der Spitäler und fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen. SpiGes zeigt vorbildlich, wie die Harmonisierung und Nutzung von Gesundheitsdaten optimiert werden können.

Grosser Nutzen dank Beteiligung der Akteure im Gesundheitswesen

Mit der Digitalisierung und dem zunehmenden Bedürfnis nach datengetriebenen Entscheidungen in allen Aspekten der Gesundheitsversorgung werden die Verfügbarkeit und die Zugänglichkeit von qualitativ hochwertigen Gesundheitsdaten wichtiger denn je. Das BFS hat erkannt, dass eine zentrale Plattform erforderlich ist, um die Fragmentierung der Gesundheitsdatenlandschaft zu überwinden und die Nutzung dieser Daten zu optimieren. SpiGes dient dabei als zentrale Anlaufstelle, die verschiedene Datensätze aus dem Gesundheitswesen bündelt und den Datennutzenden gesetzeskonform und effizient zur Verfügung stellt.

Dank der Mitwirkung von Vertretern der Spitäler, der Kantone, der Krankenversicherer, des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) und der Tarifpartnerorganisationen wird SpiGes von allen Beteiligten im Gesundheitswesen unterstützt. Mit Umsetzung der Einmal-Eingabe von Daten – «once only»–profitieren unter anderem die Spitäler von vereinfachten Prozessen. Die Datennutzenden profitieren wiederum vom höheren Informationsgehalt und von der besseren Qualität der verfügbaren Daten.

Funktionen und Vorteile von SpiGes

Die Plattform SpiGes bietet eine Vielzahl von Funktionen, die auf die verschiedenen Bedürfnisse von Gesundheitsdienstleistern, Forschenden, Behörden und der Öffentlichkeit zugeschnitten sind:

  1. Zentrale Datenbank: SpiGes integriert verschiedene Datensätze, darunter Informationen zu Krankheitshäufigkeiten, Behandlungsdaten und Gesundheitsausgaben. Dies reduziert den Aufwand, Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenzutragen und vermeidet mehrfache Erhebungen.
  2. Transparente Datenqualität: Die Plausibilisierungsprozesse und Validierungsregeln sind mit den Beteiligten abgestimmt. Damit sind die zur Verwendung freigegebenen Daten von anerkannter Qualität.
  3. Datenschutz und Sicherheit: SpiGes legt hohen Wert auf den Schutz personenbezogener Daten. Durch modernste Verschlüsselungstechnologien und klar definierte Zugriffsrechte wird sichergestellt, dass sensible Informationen sicher bleiben.
  4. Kollaborative Plattform: Auf der Plattform haben die verschiedenen Akteure abgestimmte Rollen und die Beteiligten sind in einem Gremium zur Steuerung des Betriebs vertreten.

Vergleichbare Projekte

Auch weitere Projekte des BAG und des BFS im Programm DigiSanté tragen zur Harmonisierung und besseren Nutzung von Gesundheitsdaten bei:
Das Spitalregister SpiReg vereinheitlicht die Stammdaten von Spitalunternehmen und -standorten und macht diese öffentlich zugänglich. Das Leistungserbringerregister LeReg stellt umfangreiche Angaben zu allen zugelassenen ambulanten Leistungserbringern bereit.
Beide Projekte sind wichtige Grundlagen für die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Wichtiger Meilenstein

Mit der Einführung von SpiGes Anfang 2025 hat das BFS einen wichtigen Meilenstein für die Digitalisierung und Modernisierung des Schweizer Gesundheitswesens gesetzt. Die Plattform zeigt, wie Gesundheitsdaten genutzt und analysiert werden können und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung. Damit ist SpiGes bereits im ersten Umsetzungsjahr von DigiSanté ein besonders sichtbares Projekt: Es macht deutlich, wie die Akteure gemeinsam die Digitalisierung im Gesundheitswesen umsetzen.

Ganz getan ist die Arbeit damit aber noch nicht. Mit Blick auf die digitale Transformation sind über SpiGes hinaus künftig auch die Harmonisierung unterschiedlicher Datenquellen, die Vereinheitlichung der Prozesse und die Sicherstellung des Datenschutzes – in Zusammenarbeit mit zahlreichen Beteiligten – zentrale Aufgaben des BFS.

Kontakt

Jacques Huguenin, Sektion Gesundheitsversorgung, Bundesamt für Statistik,

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